Peter Sitte (1929* – 2015)


Der allseits verehrte Professor Dr. Dr. h.c. Peter Sitte ist am 13.09.2015 im Alter von 85 Jahren verstorben. Unsere Gesellschaft verliert einen Wissenschaftler, der mit seiner intellektuellen Brillianz, seinem reichhaltigen Schrifttum und seiner außergewöhnlichen Ausstrahlung in der Lehre in jeder Hinsicht ein Vorbild war.


Peter Sitte studierte Botanik, Chemie, Experimentalphysik und Philosophie in Innsbruck. 1954 promovierte er in Innsbruck zum Thema pflanzliche Zellwände. Dort habilitierte er auch 1958 zum Titel Ultrastruktur der Wurzelzellen in Erbsen. Nach seiner Habilitation übernahm er die Leitung der Elektronenmikroskopie in Innsbruck, später in Heidelberg. In Heidelberg wurde ihm eine außerordentliche Professur für Zelllehre übertragen. Von 1966 bis zu seiner Emeritierung 1995 war er Ordinarius für Zellbiologie in Freiburg.


Zu seinen Veröffentlichungen gehören 200 wissenschaftliche Publikationen, viele Lehrbücher wie „Strasburger“ und die „Zellbiologie“ (Kleinig/Sitte). Er war Gründer der Zeitschrift „Biologie in unserer Zeit“. Er war Mitglied und Präsident mehrerer wissenschaftlicher Fachgesellschaften, darunter die Deutsche Akademie der Naturforscher LEOPOLDINA.


Er widmete sich neben der Struktur des Zellkerns dem Aufbau und der Evolution der Plastiden. Viele heute gängige Begriffe wie die Unterscheidung von Chromo- und Gerontoplasten, sowie der Begriff „komplexe Plastiden“ gehen auf Peter Sitte zurück.


Wir werden ihn als klugen Kollegen, einsichtsvollen Mentor und engagierten Lehrer in Erinnerung behalten.

Peter Sitte